Gehen Sie schwierigen Gesprächen oft aus dem Weg und lassen Sie sich oft und gerne von anderen Personen vorschreiben wie Sie zu leben haben? Damit können Sie sofort aufhören! Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie bewusst Ihr Leben in die Hand nehmen und klar Ihre persönlichen Grenzen artikulieren.
In dem heutigen Blogbeitrag geht es wieder um eine Buchzusammenfassung - “Dare to Lead” so der Titel des Buches von Autorin Brenè Brown. Diesmal wird das Thema Führung und Führungspersönlichkeit behandelt doch sind aus meiner Sicht die Inhalte und Tipps aus diesem Buch genauso für die persönliche Weiterentwicklung jeder Person geeignet und nicht nur für jene in einer Führungsrolle. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass das ein oder andere Neue und Interessante für Sie dabei ist.
Was im Weg steht, wird zum Weg
Ist es nicht oft so, das man zwar die Hindernisse auf dem Weg zu seinem Ziel kennt, aber diese nicht wirklich wahrhaben möchte und inständig hofft, dass sich diese von selbst auflösen. Leider passiert das so gut wie gar nie. Um persönlich und im Berufsleben weiter zu kommen, wird man daher nicht darum herum kommen, auch jene Dinge anzupacken, die einem schwierig vorkommen, die man nicht mag oder für die man glaubt nicht gewachsen zu sein.

Dabei ist es wichtig trotzdem dran zu bleiben und das “Problem” scheibchenweise in Angriff zu nehmen, bis man es schlussendlich überwunden hat. Oft wird in diesem Zusammenhang auch gesagt, dass die größten Errungenschaften und Erfolge dort liegen wo man mit allen Mitteln versucht nicht hingehen zu müssen.
Ein weiteres Beispiel in dieser Kategorie sind zum Beispiele “schwierige Gespräche”. Wie oft sind Sie solchen schon aus den Weg gegangen und haben gehofft, dass sich das Thema von selbst auflöst oder jemand anderer für Sie die Sache klärt? Leider passiert auch das so gut wie nie und oft verschlimmert sich die Situation, je länger man “heiße” Themen auf die lange Bank schiebt. Kommen Sie das nächste Mal in so eine Situation, überlegen Sie sich, wie Sie im Gespräch vorgehen möchten, legen Sie sich einen Plan zurecht und versetzten Sie sich vorab auch in die Lage des Gegenübers um so vielleicht diesen - meist kontroversen - Standpunkt besser einschätzen und verstehen zu können. Wachsen Sie an der Aufgabe und verhindern Sie dadurch, dass aus oft kleineren Unstimmigkeiten große Zerwürfnisse werden.
Ein ähnliches Thema bei dem man viele Empathie-Punkte sammeln - oder auch verlieren - kann ist das Thema “Feedback geben”. Wie oft sagen Sie Ihrem Gegenüber welche Arbeiten gut und zufriedenstellend erledigt wurden und ermutigen die Person dazu, weiter zu machen und täglich etwas dazuzulernen? Ist es nicht oft so, dass meist nur negatives Feedback gegeben wird und leider nur das angesprochen wird, was nicht oder unzureichend umgesetzt wurde. Loben Sie Ihre Teammitglieder um Sie zu motivieren und wenn etwas nicht so gut gelaufen ist, geben Sie wertschätzendes Feedback im Sinne einer Lernkultur - aus Fehlern lernen zu dürfen und nicht mit Strafe drohen, falls das Bemühen eine Aufgabe zu erledigen schiefgeht.
Klar ist freundlich
Ein weiter, sehr wichtiger Aspekt aus dem Buch den die Autorin Brenè Brown beleuchtet, ist das Thema “Grenzen setzen”. In unserem Kulturkreis werden Grenzen als etwas Negatives angesehen, doch wenn man es nicht schafft für sich selbst die eigenen Grenzen zu definieren was einem persönlich gut tut und was nicht, ist man anderen Personen quasi schutzlos ausgeliefert. Daher äußert Brenè Brown klar den Aufruf, die eigenen Grenzen für sich selbst zu definieren und klar zu artikulieren was für einem noch ok und tolerierbar ist und was nicht. Bauen Sie Ihren eigenen “Schutzraum” und lassen Sie sich so nicht von andern Personen vorschreiben, was Sie zu tun oder zu lassen haben. Sind Ihre Standpunkte klar, können andere Personen viel besser damit umgehen und respektieren dies auch in den meisten Fällen. Ihnen selbst bleibt damit mehr Luft zum Atmen und vor allem die Chance, Ihr eigenes Leben so zu gestalten wie Sie es sich vorstellen. Gleiches gilt auch für Ihr berufliches Leben.

Auf der einen Seite ist es - wie wir gerade gehört haben - wichtig, bewusst die persönliche Grenze klar und unmissverständlich zu artikulieren und auf der anderen Seite ist es jedoch genau so wichtig Vertrauen zu den Menschen aufzubauen. Dies dauert mitunter lange Zeit, denn Vertrauen muss sich schrittweise aufbauen. Meist sind es die vielen kleinen Momente im Leben, in denen man das Vertrauen der Kolleginnen und Kollegen gewinnt und nicht die großen heroischen Taten. Versuchen Sie die Menschen zu verstehen, hören Sie ihnen zu, reden Sie daher weniger und werden dadurch zum aktiven Zuhörer. Ihr Gegenüber merkt sofort ob Sie ihm die volle Aufmerksamkeit schenken oder nicht. Mit diesen einfachen Verhaltensweisen können Sie über die Zeit hinweg Vertrauen aber auch Respekt aufbauen.
Ein weiterer und sehr spannender Aspekt aus diesem Buch, ist der bewusste und gezielte Einsatz eines persönlichen “Erlaubniszettels”. Die Idee dahinter ist, dass man sich selbst auch einmal die Erlaubnis geben soll und darf einen Gang runter zu schalten. Einmal nicht dies oder jenes zu müssen, sondern wie in der Schule eine selbst erteilte Erlaubnis zu geben und wenn Sie so wollen, auch einmal zu schwänzen, um auf sich selbst acht zu geben, um nicht im Hamsterrad der vielen täglichen Aufgaben unterzugehen und das, ohne dabei im Nachhinein ein schlechtes Gewissen zu haben.
Wagemutige Führungspersönlichkeiten
Was macht eine gute Führungskraft noch aus? Sie hat sich zum Beispiel über die Zeit eigene Werte aufgebaut und lebt nach diesen. Werte werden in diesem Zusammenhang als grundlegende Prinzipien oder Standards gesehen, nach denen das eigene Verhalten immer wieder ausgerichtet wird.

Dabei sollte man maximal nach einen bis zwei grundsätzlichen Werten leben. Hat man zu viele Werte, ist es schwierig sich in den unterschiedlichen Situation zwischen diesen Werten zu entscheiden und macht sich dadurch meist handlungsunfähig. Dabei ist es auch ganz wichtig zu beachten, dass es nur ein Wertesystem geben kann, nach dem man sein Leben ausrichtet. Man kann nicht zwischen Werten, nach denen man im Privatleben lebt und jenen nach denen man im beruflichen Alltag lebt, unterscheiden - das funktioniert nicht. Schlussendlich soll das eigene Wertesystem dabei unterstützen die “richtigen” Entscheidungen im Leben zu treffen und nicht den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen - “choose what is right not what is easy” so die Autorin.
Ein Punkt der wahrscheinlich nicht so bekannt ist oder gerne auch mit Sympathie verwechselt wird ist Empathie. Gerade als Führungspersönlichkeit ist es essentiell Empathie für jene Personen zu entwickeln, mit denen man Kontakt hat. Gemeint ist damit, sich in die Lage der anderen Person versetzen zu können und deren Perspektive einzunehmen. So bekommt man unterschiedliche Sichtweisen auf ein und dieselbe Sache und erhält dadurch auch die Chance, eigene blinde Flecken beleuchten zu können und den eigenen Horizont zu erweitern. Bleiben Sie dabei neugierig und aufgeschlossen für Neues und wechseln den Fokus von Kritisieren auf Lernen. Was nun der Unterschied zwischen Sympathie und Empathie ist, kann in einem Satz gesagt werden. Empathie ist, wenn Sie mit Menschen fühlen und Sympathie ist wenn Sie für Menschen fühlen.
Abschließend der vielleicht wichtigste Rat den Brenè Brown ihren Leserinnen und Lesern in Ihrem Buch mitgibt. “Own your story”, was übersetzt soviel bedeutet wie “übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben”. Tun Sie das nicht, wird es jemand anderer für Sie tun und Sie sind dann Passagier des eigenen Lebens. Wollen Sie das wirklich? Wahrscheinlich nicht und aus diesem Grund sind Sie sehr gut beraten, ganz bewusst Ihre eigene, ganz persönliche Geschichte zu schreiben und überlassen Sie Ihr Leben nicht einfach so dem Zufall. Füllen Sie die Zeit die Sie haben bewusst mit Leben und nehmen Sie Projekte in Angriff, die Sie schon immer gerne einmal starten wollten aber der “richtige” Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen ist. Passen Sie sich nicht ausnahmslos dem Umfeld an um deren Erwartungen zu erfüllen, es ist Ihr Leben!
3 Tipps für die Praxis
Gehen Sie in der Zukunft schwierigen Gesprächen nicht aus dem Weg sondern sehen Sie sie als Chance daran zu wachsen und auch andere Perspektiven zu sehen.
Artikulieren sie unmissverständlich Ihre persönlichen Grenzen und verschaffen dadurch Ihrem Gegenüber mehr Klarheit was für Sie noch tolerierbar ist und was nicht - gewinnen Sie dadurch Ihren persönlichen Freiraum.
Nehmen Sie bewusst Ihr Leben in die Hand und Leben nach Ihren persönlichen Werten. Entscheiden Sie sich daher für das Richtige und nicht für das Einfache und Bequeme.
Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr auf ein positives Feedback oder like von Ihnen. Fragen und Anregungen können Sie mir gerne in die Kommentare schreiben. Wenn Sie Fragen zu ähnlichen oder anderen Themen haben, bitte lassen Sie mich es wissen.
Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Vorhaben!

Links:
Dare to Lead*: brave work, tough conversations, whole hearts von Brenè Brown (englisches Original)
Führung wagen*: Mutig arbeiten, überzeugend kommunizieren, mit ganzem Herzen dabei sein: Brenè Brown
Bilder: von unsplash Ronda Dorsey, Miltiadis Fragkidis und privat
…mit * gekennzeichnete Links sind sogenannte Affiliate Links
Comments