Joint Venture
- yourSUCCESS

- 20. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Wissen als Basis zum Erfolg! Das ABC der Geschäftsmodell-Gestaltung. Lernen Sie die Highlights zu - J wie Joint Venture

Jobs-to-be-Done - Geschäftsmodelle aus Sicht der Kunden denken
Fragen Sie nicht, was Sie verkaufen wollen - fragen Sie was Ihr Kunde erreichen möchte.
Der „Jobs to be Done“-Ansatz stellt die zentrale Frage: “Welchen Job will der Kunde eigentlich erledigt haben – und wie kann unser Geschäftsmodell dabei helfen?”
Statt sich auf Produktmerkmale zu konzentrieren, rückt das konkrete Kundenbedürfnis in den Mittelpunkt der Wertschöpfung. Dieser Perspektivenwechsel wird als Schlüssel zu einem wirkungsvollen Value Proposition Design verstanden – besonders dort, wo Innovation echten Nutzen stiften soll.
Damit die Umsetzung in die Praxis gelingt, beachten Sie folgende 3 Punkte:
Betrachten Sie Ihren Kunden als “Handelnden” und nicht nur als Käufer oder Nutzer.
Versuchen Sie bewusst den funktionalen, emotionalen und sozialen Kontext eines Kundenproblems zu erfassen.
Entwickeln Sie Lösungen die den “Job” Ihres Kunden besser, einfacher oder günstiger erledigen.
Journey Mapping - Kundenverhalten sichtbar machen
Kunden denken in Erlebnissen, nicht in Prozessen - gehen Sie mit ihnen auf die Reise.
Journey Mapping ist eine wirkungsvolle Methode, um die Erfahrungen und Entscheidungen von Kund:innen entlang aller Kontaktpunkte mit einem Unternehmen sichtbar zu machen. Sie hilft dabei, die Kundenperspektive besser zu verstehen, Schwachstellen im Prozess zu erkennen und das Geschäftsmodell gezielt auf echte Bedürfnisse auszurichten.
Journey Mapping wird immer häufiger als zentrales Instrument zur Kundenzentrierung und Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen empfohlen.
Im Einzelhandel nutzt beispielsweise Drogeriekette dm Journey Mapping, um die digitale und stationäre Einkaufserfahrung durchgängig auf Kundenbedürfnisse auszurichten, z. B. durch optimierte App-Nutzung, Click & Collect Angebote sowie die persönliche Beratung in der Filiale. Die Deutsche Bahn wiederum setzt Journey Mapping ein, um die Kundenerfahrung vor, während und nach der Reise zu analysieren – von der Ticketbuchung über den Bahnsteig bis zur Anschlussmobilität. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Verbesserung digitaler Services und Infrastruktur ein.
Joint Venture - Gemeinsam mehr erreichen
Kooperation statt Konkurrenz - Wachstum durch Joint Ventures?
Ein Joint Venture ist eine partnerschaftliche Unternehmensform, bei der zwei oder mehr Unternehmen gezielt Ressourcen, Know-how und Marktpotenziale bündeln, um gemeinsam ein neues Geschäftsmodell aufzubauen. Diese Kooperationsform ermöglicht es, Risiken zu teilen, Markteintritte zu beschleunigen und Synergien zu nutzen – besonders dann, wenn sich die Partner in ihren Kompetenzen optimal ergänzen.
Drei Erfolgsfaktoren für wirkungsvolle Joint Ventures
Gemeinsame Zielsetzung und klare Rollenverteilung
Ein Joint Venture funktioniert nur dann nachhaltig, wenn alle beteiligten Partner ein gemeinsames Verständnis über die Ziele, den strategischen Zweck und die angestrebten Ergebnisse teilen. Dabei ist es entscheidend, dass jeder Partner seine Rolle, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten genau kennt, sowohl operativ als auch auf Governance-Ebene. Unklare Erwartungen führen schnell zu Spannungen, die die Wirksamkeit des gesamten Geschäftsmodells gefährden können.
2. Vertrauen und transparente Governance-Strukturen
Da bei Joint Ventures oftmals zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen, Prozesse und Entscheidungswege aufeinandertreffen, braucht es ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen und ein transparentes Steuerungsmodell. Das umfasst faire Entscheidungsmechanismen, offene Kommunikationsstrukturen und ein gemeinsames Verständnis über Erfolgskriterien. Nur wenn Governance nicht als Kontrolle, sondern als partnerschaftliche Führungsbasis gedacht wird, entsteht langfristiger Mehrwert.
3. Nutzung komplementärer Stärken zur Marktdifferenzierung
Der größte strategische Vorteil eines Joint Ventures liegt darin, dass jeder Partner seine spezifischen Kompetenzen, Ressourcen oder Marktzugänge einbringt, die allein schwer oder gar nicht zu realisieren wären. Das können technologische Kompetenzen, lokale Marktkenntnis, Vertriebsinfrastruktur oder Innovationskraft sein. Durch die bewusste Kombination dieser Stärken entsteht ein differenziertes Geschäftsmodell mit einem klaren Wettbewerbsvorteil.
3 Fragen an Sie
Können Sie genau beschreiben, welchen Job Ihres Kunden Sie aktuell lösen?
Wie sieht Ihre Journey Map aus? Habe Sie diese auch selbst einmal durchgespielt?
Mit welchem Unternehmen könnten Sie sich ein Joint Venture vorstellen und welches Ziel würden Sie dabei verfolgen?
Sind Sie neugierig auf weitere Insights und Begriffe zum Thema Geschäftsmodelle?
Dann schauen Sie doch gerne auf weitere Beiträge aus der Serie: Das ABC der Geschäftsmodell-Gestaltung, hier erfahren Sie mehr über dieses Thema.
Und wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie bei dem einen oder anderen Thema Nachholbedarf haben und Unterstützung in der praktischen Umsetzung hilfreich wäre, dann melden Sie sich. Ich helfe Ihnen gerne!

Ihre Michaela Schatzl-Linder
Quellen
Osterwalder A., Pigneur Y., Business Model Generation, Ein Handbuch für Visionäre, Spielverändernde und Herausforderer, 1. Auflage 2011
Gassmann O., Frankenberger K., Choudury M., Der Business Modell Navigator, Geschäftsmodelle entwickeln, 3. Auflage
dm Nachhaltigkeitsbericht & Innovationsblog: www.dm.de
Deutsche Bahn Mobilitätsstrategie: www.bahn.de




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